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Presseartikel

Hilbersdorfer Museum stellt Signale für die nächste Saison

08.12.2015
von Presse/Internet

Freie Presse

Von Michael Brandenburg

Hilbersdorf. Das Gelände des Technikmuseums Seilablaufanlage auf dem früheren Rangierbahnhof in Hilbersdorf hat sich in den vergangenen Monaten gründlich verändert. Neue Wege wurden angelegt, Parkflächen geebnet, Mutterboden aufgefahren und Rasen gesät. Momentan geht die Sanierung der Fassade des Turmhauses des denkmalgeschützten Befehlsstellwerkes, in dem die Dauerausstellung des Museums untergebracht ist, ihrem Ende entgegen.

Das Ziegelmauerwerk und die Fugen wurden mit Wasser unter Hochdruck abgewaschen und neu versiegelt. Die alten Fenster mit Metallrahmen werden gerade noch aufgearbeitet oder durch originalgetreue neue ersetzt. "Im Frühjahr passiert das Gleiche an der Steuerzentrale über den Gleisen", kündigt Wolfgang Vogel an. Er ist der Vorsitzende des derzeit 28-köpfigen Vereins Eisenbahnfreunde "Richard Hartmann", der das Technikmuseum seit 2009 aufgebaut hat und betreibt. Noch unklar sei allerdings, wie die Fassade unmittelbar neben den Strom führenden Oberleitungen der Bahnstrecke nach Dresden ohne Wasser gereinigt werden soll.

Die Sanierungsarbeiten am gesamten Stellwerk kosten laut Vogel reichlich 140.000 Euro. 65.000 Euro davon erhält der Verein, maßgeblich durch Unterstützung des Chemnitzer Bundestagsabgeordneten Michael Leutert (Linke), aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes. Hinzu kommen knapp 46.000 Euro Kofinanzierung vom Freistaat und 10.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. "Den Rest haben wir uns selbst verdient, hauptsächlich durch den Einsatz unseres Schienenkleinwagens als Flora-Express auf der Landesgartenschau in Oelsnitz", erklärt der Vereinsvorsitzende. Ab der nächsten Saison wird das Fahrzeug als Maschinenhaus-Express Museumsbesucher zwischen dem Befehlsstellwerk und dem 2013/14 sanierten Maschinenhaus der Seilablaufanlage hin- und herfahren.

Auf knapp der Hälfte dieser rund 600 Meter langen Strecke ist seit Juli ein neuer Signalgarten nahezu fertiggestellt worden, in dem Besuchern künftig insgesamt 56 historische und aktuelle Eisenbahnsignale gezeigt und erklärt werden - etwa ein Drittel davon in Funktion. "Bei der Beschaffung ausrangierter Signale haben mir meine alten Kontakte vor allem zur Erzgebirgsbahn geholfen", sagt Projektleiter Gunter Langklotz vom Verein. Schließlich war er mehr als 50 Jahre lang Eisenbahner, viele davon als Vorsteher auf dem Hauptbahnhof. Die zum Teil völlig verrosteten alten Signale wurden sandgestrahlt und neu lackiert, einige mussten aber auch im Schilderwerk Beutha ganz neu angefertigt werden. Der Signalgarten, der laut Vogel etwa 60.000 Euro kostet, werde mithilfe einer Spende der Sparkasse finanziert.

Wegen der Bauarbeiten am Stellwerk wird das Museum 2016 erst ab Juli regelmäßig geöffnet sein. Vorher, voraussichtlich Ostern, soll es aber einen gemeinsamen Aktionstag mit dem benachbarten Sächsischen Eisenbahnmuseum (SEM) geben, mit dem das Technikmuseum einen gemeinsamen Themenpark anstrebt. Offen ist aber noch die künftige Betreiberform, zu der das Kulturbüro der Stadt derzeit ein Gutachten erarbeiten lässt. "Es geht immerhin um eine Gesamtfläche von 26,5 Hektar, die jetzt ausschließlich ehrenamtlich betreut und gepflegt wird", sagt Vogel.

Quelle: http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Hilbersdorfer-Museum-stellt-Signale-fuer-die-naechste-Saison-artikel9375049.php

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