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Historischer Güterschuppen wird Tor zum Landesschau-Gelände
Freie Presse
Erschienen am 08.10.2016
Historischer Güterschuppen wird Tor zum Landesschau-Gelände
Hilbersdorf. Der künftige Eisenbahnpark Chemnitz-Hilbersdorf bekommt einen neuen Eingangs- bereich. Haupt-Element soll ein historischer Güterschuppen nahe der Frankenberger Straße werden, den der Verein Eisenbahnfreunde "Richard Hartmann" in diesem Monat vom Bahn-Tochterunternehmen DB-Netz kaufen will.
"Kaufvertrag und Unterschriftstermin sind ausgehandelt", sagt Wolfgang Vogel, der Vorsitzende des Vereins, der 2009 einen Teil des ehemaligen Hilbersdorfer Rangierbahnhofes gekauft und seitdem zum Technikmuseum Seilablaufanlage umgestaltet hat. Über den Kaufpreis, der nicht hoch sei, sei Stillschweigen vereinbart worden.
Ebenfalls noch im Oktober wollen die Eisenbahnfreunde mit der Restaurierung des Güterschuppens beginnen, um sie binnen eines Jahres abzuschließen. Denn im Herbst 2017 werde der Schuppen, der zum früheren Güter- und Rangierbahnhof gehörte, 100 Jahre alt. Mit Kosten von etwa 140.000 Euro soll dabei unter anderem ein 400 Quadratmeter großer Raum für Ausstellungen und andere Veranstaltungen geschaffen werden, kündigt Vogel an.
Diese Fläche stehe dann auch für die sächsische Landesausstellung zum Thema Industriekultur im Jahr 2020 zur Verfügung. "Der neue Eingangsbereich des Eisenbahnparks wird auch die zentrale Zufahrt zum Hilbersdorfer Teil der Landesausstellung und den dazugehörigen Parkplätzen", erklärt der Vereinsvorsitzende.
Im September hatte die sächsische Landesregierung bekannt gegeben, dass die Landesausstellung 2020 - wie ursprünglich bereits für 2018 geplant - an Zwickau als Hauptort vergeben wird. Daneben sind nach derzeitigem Stand insgesamt sechs sogenannte Satellitenschauen in Zwickau und vier weiteren Städten geplant, zwei davon im Industriemuseum und im Eisenbahnpark in Chemnitz. Der Eisenbahnpark mit 26 Hektar Gesamtfläche ist ein gemeinsames Projekt des Technikmuseums Seilablaufanlage und des Sächsischen Eisenbahnmuseums Chemnitz-Hilbersdorf (SEM).
Auch das Eisenbahnmuseum, dessen Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes östlich an die Fläche des früheren Rangierbahnhofes angrenzt, will sich zur Landesausstellung mit weiteren sanierten Gebäuden präsentieren. "Die Planungen und die Ausschreibung für die Sanierung unseres Sandschuppens beginnen noch dieses Jahr, gebaut wird dann im Frühjahr 2017", sagt Sven Liebold vom Vorstand des Betreibervereins. Dafür stehen dem Museum 90.000 Euro Fördergeld aus einem Denkmal-Sonderprogramm des Bundes zur Verfügung.
Liebold erhofft sich so schnell wie möglich eine klare Aussage aus Dresden, mit wie viel Geld der Eisenbahnpark aus dem für die Landesausstellung bestimmten Etat rechnen kann, der voraussichtlich insgesamt 13,2 Millionen Euro umfassen wird. "Wir würden bis 2020 gern unser altes Verwaltungsgebäude fertig sanieren und beziehen, aber dafür wird das Geld wohl nicht reichen", bleibt er vorsichtig.
Das Eisenbahnmuseum, An der Dresdner Bahnlinie 130c, hat während der Herbstferien täglich und danach noch bis 31. Oktober samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Im Technikmuseum Seilablaufanlage ist die Saison 2016 bereits beendet.
Quelle: http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Historischer-Gueterschuppen-wird-Tor-zum-Landesschau-Gelaende-artikel9651392.php
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